Ein Portfolio wächst Tag für Tag…

…einige Stücke sind der Kunst geschuldet und haben hohe Strahlkraft, andere sind bloßes, Tagwerk und können nur gelesen werden, wenn man den Prozess dahinter kennt. Oftmals monatelange Auseinandersetzungen mit hochkomplexen, technologischen Themen, deren Frontend dann davon nichts ahnen lässt. UX – das Nutzererlebnis und seine Optimierung – das User Centric Design – sind ein langer, spannender Prozess, den man schlecht mit ein paar Screenshots belegen kann. Der Designer muss die Kunst hinter sich lassen und sich ganz in die Rolle des Nutzers begeben. Ziel ist es, einen Nutzen zu schaffen und das in reinster Form. Heute immer noch ein hoher Anspruch, den man in jedem Projekt in das Budget und vor die Entwicklung integrieren und oft wortreich verteidigen muss. 😉

Design ist gut, wenn es nicht nervt. Design ist besser, wenn man es bedienen kann, ohne überhaupt an Design zu denken.

Nutzer nutzen Nutzen…

…so sage ich es am besten auf Deutsch ohne in Anglizismen zu verfallen. Menschen erkennen sehr schnell den Nutzen einer App oder eines beliebigen anderen Produktes. Sie erkennen auch sehr schnell den Wert und ihre Bereitschaft einen Preis dafür zu bezahlen. „Nutzer sind nämlich nicht dumm, sie sind effizient.“, das wohl beste Zitat von Nielsen & Norman. Folglich kann man anhand von Nutzerbeobachtungen und Nutzeraussagen sehr wohl messbare Ergebnisse ermitteln, die man dann mit der Produktvision und Entwicklung koppeln sollte.

Alles ist ein Interface, alles hat einen Nutzen.

So will ich es hier mal nennen. Ob ich ein Plakat oder Logo gestalte, dass nur über die Optik seinen passenden Empfänger sucht oder ein hochkomplexes, technisches Produkt mit einem nutzbaren User Interface ausstatte, als Designer vermittele ich immer zwischen Innen und Außen. Außen ist der Mensch, Interessent, Gast, Käufer, Nutzer… Innen ist der Anbieter, Hersteller, Dienstleister, Nutzen den es ohne das Wissen um das Außen schwerlich geben würde.

Ein Hammer ist eine tolle Sache, irgendjemand hat ihn irgendwann mal erfunden. Aber es gäbe heute nicht so viele Hämmer auf der Welt, wenn nicht auch andere Menschen den Nutzen des Hammers verstanden und angenommen hätten.

Der Musiker, der ein Konzert gibt und der ohne Publikum nicht leben würde, braucht das Interface genauso, wie der Hersteller des Hammers, der den ersten für sich gebaut hat und alle anderen verkauft hat. Ist das Konzertplakat das Interface…? Nein, das ist wohl eher das Konzert oder die Platte des Künstlers, aber das Plakat ist ein Touchpoint – der Anfang einer Geschichte, die vielleicht mit dem Aufbewahren des Tickets weitergeht…

identity / branding / logos

Ein Logo am Anfang eines Projektes zu schaffen ist wahrscheinlich die größte Ehre, die einen Designer erreichen kann. Man ist vor dem weißem Blatt Papier und kann mit ein paar Formen und Typografien eine ganze Marke / Welt gründen. Die Sicherheit, dass es für die Ewigkeit bleibt, gibt es heute nicht mehr ,-) Aber wenn ein Logo ein Gefühl vermittelt und sich irgendwo im Kopf der Betrachter festsetzt und eine kluge Sprache spricht, dann besteht die Hoffnung, dass es lange bleiben darf.

Hier ein paar Logos, der letzten Jahren aus meinem Schaffen…

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